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Römerroute Xanten-Detmold

Römerroute Schild

Wegmarkierung Römerroute


 

Montag, 18.08.2008
In Xanten verzichteten wir auf einen Besuch der römischen Anlagen, weil wir die schon von früheren Reisen kannten und außerdem vom inneren Drang getrieben möglichst schnell auf die Piste kommen wollten. Trotzdem machten wir zunächst einen Abstecher zur Arena Birten, was aber eine Enttäuschung war, denn eigentlich war nichts von den Römern zu entdecken. Dafür wurden die Reste eines Festes gerade beseitigt, das wohl kurz vorher hier stattgefunden hatte.

Start Römerroute in XantenArena Birten

Wir fuhren dann zurück zu Fähre nach Bislich, aber die Fähre fuhr leider nicht. Wir entdeckten auch kein Hinweisschild. Daher nahmen wir den Weg auf der linken Rheinseite, eine sehr ruhige Strecke durch ein Naturschutzgebiet. In Wesel kamen wir an einer Riesenbaustelle für eine neue Rheinbrücke vorbei. Wir waren gerade auf der Mitte der alten Brücke, da setzte ein heftiger Regen ein. Nachdem wir uns "regendicht" gemacht hatten, hörte der Schauer auch schon wieder auf. Wesel haben wir weitgehend umfahren, kurze Rast machten wir im idyllischen Krudenburg. Hier scheint die Zeit ein wenig stehen geblieben zu sein.

Keine Fähre in BislichKrudenburg

In Schermbeck machten wir dann eine längere Rast mit Kaffee und Kuchen in einem Café. Als wir dort herauskamen, hatte gerade der Dauerregen begonnen, der uns auch bis zum Abend begleitete. In der Nähe von Hervest-Dorsten haben wir dann ein Schild übersehen und uns etwas verfahren, aber schlimm war es nicht. Dann begann die "Route der Hotel- und Gaststättenruhetage", die bis Lippramsdorf ging. Einen geöffneten Bauernladen fanden wir, Arentz Bauernladen auf der Birkenallee, da bunkerten wir Mettwurst, ich trank zwei Apfelschorle ohne abzusetzten. Nur beim Preis hätte ich mich fast verschluckt. Auch in Lippramsdorf war der Hund begraben. "Alte Mühle" Ruhetag, "Himmelmann" Ruhetag und "ausgebucht". Hotel "Teltrop" auch Ruhetag. Wir klingelten am Privathaus. ein Junge öffnete uns: "Meine Eltern sind nicht da." Nach 10 Minuten kam die Oma. Wir bekamen ein Zimmer und auch etwas zu trinken, aber wegen des Gaststättenruhtages nichts zu essen. Wir kriegten ein nicht ganz preiswertes aber dafür auch nicht unbedingt kulinarisch hochwertiges Jägerschnitzel bei Gabi in der Pommesbude. Und mit Gabi konnte man auch noch plaudern. Als wir die Imbissstube verließen, war auch die Tankstelle geschlossen, wo wir uns eigentlich noch etwas zu trinken kaufen wollten...

Schloss GartropTeltrop Lippramsdorf

Am Abend und in der Nacht ärgerten uns die Mücken. Die Flecken an der Wand zeigten, dass auch schon andere Gäste auf diese Art und Weise belästigt worden waren. Trotzdem habe ich noch einigermaßen gut geschlafen, bis um 6:00 Uhr zunächst der Wecker von Klaus unerklärlicherweise bimmelte und danach die Kirchenuhr sich meldete, die innere Uhr hätte mich eigentlich noch bis 7:15 schlafen lassen.

Dienstag, 19.08.2008

Das Frühstück wurde wieder von der älteren Dame serviert, Standard, aber recht reichlich. Insgesamt war der Preis von 70,- € für Zimmer und Frühstück für unser Budget gerade noch akzeptabel. Der Einstieg in die Wanderstrecke war schnell gefunden, auf einmal waren wir auf dem Annaberg, ohne dass etwas von der Steigung gemerkt hatten. Der Annaberg bzw die dortige Wallfahrtskirche ist seit 1556 Wallfahrtsstätte. Anna war die Mutter Marias ist ist demzufolge die "Omma vons Christkind", wie man im Ruhrgebiet sagen würde.

Infotafel St. Anna bei halternWallfahrtskapelle St. Anna

Am Römermuseum Haltern waren wir um 9:15 Uhr. Geärgert haben wir uns darüber, dass wir die Fahrräder an einem Parkplatz an der Straße stehen lassen mussten und dann das ganze Gepäck bis zum Museum schleppen, weil wir es nicht unbeaufsichtigt lassen wollten. Zum Glück gab's dann im Museum ein größeres Schließfach. Positiv auch, dass man fotografieren durfte. Es gab viele kleine Exponate, wir benutzten einen elektronischen Guide. Es ist zwar kein riesiges Museum, aber was man sehen konnte, war recht interessant: Töpfern, Schmieden, Heerlager, Zelte. Ein Fahrrad entdeckten wir nicht. also müssen die Römer die nach ihnen benannte Route wohl doch zu Fuß gegangen sein.

Gepäcktransport für Radfahrer am RömermuseumIm Römermuseum Haltern

Wir fuhren noch kurz in die Stadt, dann weiter nach Flaeheim, wo wir uns die alte Kirche ansahen, Ahsen, Eversum, Rauschenburg. Hinter der "alten Fahrt" ist immer noch die Umleitung nach Vinnum wegen der Kanal- bzw. Brückenbaustelle. Von Cappenberg fuhren wir die Abkürzung nach Lünen über die Cappenberger Straße, weil Klaus einen unheimlichen Kuchenhunger hatte und ich ihm schon seit zwei Stunden eine "Kucheneinkehr" versprochen hatte. Das Café beim Schloss hatte er verschmäht, weil ihm die Auswahl zu gering war. (nur eine Sorte Kuchen)

RauschenburgSchlosskapelle Cappenberg

In Bergkamen machten wir eine Kür zur Halde hoch und genossen dort die tolle Aussicht auf die umliegende Kulturlandschaft. Allerdings mussten wir auch ein Stückchen schieben. Unterwegs trafen wir den "Schmetterlingsexperten" (ich weiß leider den Namen nicht) der mich sofort erkannte, weil er schon einige Male in meinen Vorträgen war.

Halde OberadenHalde Oberaden

In Werne gingen wir ins Kolpinghaus, damit waren wir voll zufrieden. Der Wirt war äußerst nett und hilfsbereit. Wir zahlten zwar wieder 70,- € fürs Zimmer, aber einige Punkte waren eindeutig besser als bei Teltrop: keine Mücken, geräumigeres Zimmer, Duschgel und Shampoo vorhanden, sehr gutes Frühstücksbuffet. Schade, dass wir dort nicht gegessen hatte, das Essen wäre vielleicht noch etwas besser gewesen als das bei Baumhove/Auszeit, wo ich einen "Westfälischen Rosenkranz" mit drei Senfsorten für 8,50 € aß, der aber auch nicht schlecht war. Ich fragte den Wirt des Kolpinghauses, ob er vom neuen Jakobsweg Osnabrück nach Wuppertal profitiere. "Kaum, denn die meisten Pilger übernachten hier im Kloster."

Altstadt Werne an der LippeAltstadt Werne Lippe

Mittwoch, 20.08.2008

Das sehr gute Frühstück im Kolpinghaus Werne habe ich schon erwähnt. als wir losfuhren, regnete es. Der Regen wurde während der Fahrt zunächst noch heftiger. Die Beschilderung war bis Hamm recht ordentlich, danach wurde sie deutlich schlechter. Ohne Karte wäre die Orientierung kaum möglich gewesen. Endlich hatte ich Gelegenheit, den Maximillianspark in Hamm zu besuchen. Damit war ich auch zum ersten Mal im "Gläsernen Elefant", obwohl er doch ganz in der Nähe ist. Schön waren die Blumenanordnungen im Park. Auf den Schmetterlingspark verzichteten wir, dafür gingen wir in zu dieser Zeit noch menschenleere Bistro und fotografierten eine "Dame im Galskasten", die diesen gerade sauber machte.

Gläserener Elefant im MaximilliansparkBlume im Maximillianspark

Dame im GlaskastenDame im Glaskasten

Die Regenkleidung konnten wir schon bald darauf ausziehen, denn das Wetter hatte sich wesentlich gebessert, bald kam sogar die Sonne heraus. Beim Weg mussten wir etwas improvisieren, schließlich erreichten wir Lippborg, wo die Vorbereitungen zum großen Kirmesfest auf Hochtouren liefen. Im übrigen war dort aber der Hund verfroren. Kaffee, Tee und Kuchen bekamen wir erst in Herzfeld, da mussten wir aber vor dem Café draußen sitzen, weil eine Gesellschaft erwartet und die Tische schon eingedeckt wurden.

Haus VellinghausenKirche Herzfeld

Die nächste Pause machten wir in Hellinghausen im Gasthaus Scheer. Der Seniorchef gab uns für Waldliesborn Unterkunftsempfehlungen die wir aber dann doch nicht befolgten, weil Klaus einen schleichenden Platten hatte, der sich aber dann beschleunigte und die Abstände zum Aufpumpen immer kürzer werden ließ. Beim "Hubertushof" machten wir Schluss. Klaus leitete die Reparaturarbeiten ein und wurde dabei vom Chef des Hauses unterstützt, mit Ratschlägen und einem Wasserbehälter. Nach etwa 45 Minuten war der Schaden behoben. Der "Hubertushof" machte einen etwas nostalgischen Eindruck, besonders im Hinblick auf die vielen Jagdsouvenirs, die überall herumhingen. Wir waren die einzigen Gäste und hofften, man würde bei uns nicht eine Vollkostenrechnung anwenden. Mit Sülze und Röstkartoffeln wählten wir vorsichtshalber eines der preiswertesten Gerichte aus.

ReifenpanneHubertushof Waldliesborn

Donnerstag, 21.08. 2008
Eine größere Ortsbesichtigung machten wir in Waldliesborn nicht. Hinter dem Ort kamen wir wieder auf die Römerroute. Der Weg blieb in der Nähe der Lippe, wir fuhren an einer ganzen Reihe von Baggerseen vorbei, an einer Stelle mussten wir auf die Landstraße ausweichen, weil absolut kein Hinweisschild zu entdecken war. Schön angelegt war der Lippesee mit diversen Freizeitanlagen hinter Sande. In Schloss Neuhaus machten wir eine Außenbesichtigung des Schlosses, das weitgehend als Schulgebäude dient.

Baggerseen bei SandeSchloss Neuhaus

Auf ganz ruhigen Wegen kamen wir in die Paderborner Innenstadt. Rechts am Wege begrüßte uns ein freundlicher Elefant, der sich bei seiner Nahrungssuche an einen Parkbaum rangemacht hatte und dem das untere Blattwerk wohl recht gut schmeckte. Für den dazugehörigen Zirkus baute man gerade die Zelte auf. Natürlich besuchten wir auch die Quelle der Pader, da wir den Dom von früheren Besuchen kannten, gingen wir nicht hinein. Als Ausgleich aßen in der Nähe ein Stück Torte. Klaus trank Schokolade mit Sahne, ich einen Tee.

Elefant in PaderbornPaderquelle und Paderborner DomPaderbornPaderborn

Aus Paderborn heraus war der Weg nicht ganz so ruhig, denn er führte ein Stück an der L755 entlang, bis wir dann nach links in Richtung Marienloh abbiegen konnten. Da heute Quellentag angesagt war, machten wir auch noch Rast und Aufnahmen an denen von Bad Lippspringe. Nicht umsonst nennt sich Lippspringe auch "Stadt der Quellen", denn hier sind die Arminius Quelle, die Lippequelle, die Liborius Quelle zu finden, sogar der Jordan entspringt hier.

LippspringeLiborius Quelle Lippspringe

Hinter Schlangen begannen wir mit der Unterkunftssuche, dabei hatten wir zunächst wenig Erfolg. Wir bogen sogar auf die R 49 ab, aber selbst Gasthäuser, die auf der Karte eingezeichnet waren, existierten nicht mehr oder waren geschlossen. In der Nähe der ausgebauten B1, vor allem am Parkplatz hätten wir wohl für kurze Zeit ein Bett bekommen können, denn dort befanden sich mehrere Wohnwagen, die dazugehörigen Damen waren auch zu mieten.

Ehe wir uns versahen waren wir an den Externsteinen. Kaum zu glauben, dass zwischen ihnen früher einmal eine Straßenbahn durchgefahren ist. Im Hotel Café "Waldesruh" bekamen wir dann endlich trotz Ruhetag ein Zimmer und etwas zu trinken. Da auch ein nettes Restaurant in der Nähe war, waren wir gerettet. Wir aßen Schweinshaxe, Klaus hatte das Gefühl, dass seine kleiner war und schon ein Stück abgetrennt worden war.

ExternsteineSchweinshaxe Holzhausen

Donnerstag, 22.08. 2008

Der Frühstückraum bzw. Speiseraum im Café Waldesruh beherbergte Schätze wie ein Museum. Der Inhaber hatten in vielen Jahren Karten, Dokumente, Bücher und vieles mehr von den Externsteinen und der nahen Umgebung bis zum Hermann zusammengetragen. Natürlich auch Bilder mit der Straßenbahn. Inzwischen kann das Haus mit "Wohnen in der Geschichte" werben.

Waldesruh HolzhausenMuseum in der Waldesruh Holzhausen

Draußen war ein ausgesprochen mieses Wetter, diesig und regnerisch. Wir entschieden uns, nicht auf der Römerroute zum Hermannsdenkmal hochzufahren, sondern auf der alten Straße, die aber eigentlich nur in einer Richtung (abwärts) benutzt werden durfte. Aber bei dem Mistwetter kam uns eh kein Auto entgegen. Zum Schluß wurde die Straße sehr steil, Klaus schob sein Rad, ich blieb im Sattel,. Wir kamen beide zur gleichen Zeit an.

Regen bei HermannsauffahrtHermannsdenkmal

Trotz der "berauschenden" Sicht von wenigen Metern stiegen wir hoch bis zur Aussichtsplattform, aber lange hielten wir es auf dem zugigen Rundgang nicht aus. Unten am Bandelhaus liefen wir noch einer jungen Dame in die Arme, die trotz des schlechten Wetters eine Besucherbefragung machte. Wir kritisierten den hässlichen Zugang und den gesperrten Teil weiter hoch im Inneren. Für das schlechte Wetter konnte der Verkehrsverein ja auch nichts. Nachdem wir uns als einzige Gäste im Restaurant aufgewärmt hatte, fuhren wir, diesmal an der neuen Straße entlang, nach Detmold. Da wir durchnässt waren, verzichteten wir auf eine Stadtbesichtigung, Klaus zog sich sogar in einem Café um, das wir aufgesucht hatte, als wir auf den Zug für die Heimfahrt warteten...

Klaus Scheller und Ernst von Bandel

 

Tagebuchaufzeichnungen überarbeitet  

Streckenlänge: Etwa 300 km Wegmarkierung: Schilder "Römerroute", bei Richtungsänderungen mit Pfeilen versehen, Zustand der Markierung: befriedigend
Führer und Karte: Römerroute Xanten-Detmold, Bielefelder Verlagsanstalt, Spiralbindung