Vorbemerkung
Den Saale-Radwanderweg, der von der Saalequelle bei Zell bis zur Mündung in die Elbe bei Barby führt, bin ich noch nicht komplett gefahren. Ich habe lediglich nach Abschluss des Rennsteig-Radweges jeweils zwei bis drei Tagestouren drangehängt und bin in Richtung Saalemündung und einmal auch saaleaufwärts gefahren. Die Eindrücke, die ich gewonnen habe, vor allem die Höhenmeter, haben mich dazu gebracht, diesen Weg bei den „Radtouren mit Biss“ einzuordnen. Die untenstehenden Tagebuchnotizen können also lediglich einen kurzen „Spot“ auf den Weg werfen, den ich seinerzeit gerade entdeckt habe. Ich will allerdings in absehbarer Zeit einmal die gesamten 430 Kilometer zu fahren.
Sonntag, 03.08.2003
Gegen Mittag habe ich den Endpunkt des Rennsteig-Radwanderweges in Blankenstein erreicht. Blankenstein ist allerdings kein krönender Abschluss dieses großartigen Weges, deshalb habe ich mich entschlossen, noch ein wenig weiter saaleabwärts zu fahren. Habe einen markierten Weg gefunden, der die Bezeichnung „Saaleweg“ trägt. Natürlich musste ich zunächst meinen in Hörschel mitgenommenen Stein in die Saale werfen. Dann ging es gleich wieder hoch.
Etwas abseits vom Wege holte ich das versäumte Mittagessen nach. Das Gasthaus hieß „Saaleblick“, die Hähnchenschenkel waren recht weich und kamen wohl aus der Mikrowelle. Aber die Klöße schmeckten gut, obwohl ich den Verdacht nicht ganz los wurde, dass die Köchin mit Vornamen „Pfanni“ hieß.
Weiter aufwärts aus Harra raus, dann Richtung Saaldorf, danach auf ruhiger Waldstrecke relativ wenig anstrengend nach Saalburg. In Saalburg saß ich auf der Terrasse des Gasthauses „Kranich“ und konnte auf die Fahrgastschiffe schauen. Der Ort ist sehr schön geworden, kein Vergleich mit dem Zustand von 1990, als ich hier zum ersten Male durchwanderte.
Weiter an einem Campingplatz vorbei nach Kloster und danach nach Gräfenwarth. Ein Wirt zeigte mir eine Abkürzung nach Burgk, ich bin nicht ganz sicher, ob ich sie gefunden habe oder ob der Weg wirklich eine Abkürzung war, die Strecke war auf jeden Fall abenteuerlich und idyllisch, manchmal musste ich sogar das Fahrrad schieben.
In Burg hatte ich das zweite Gasthaus „Saaleblick“ des Tages. Hier übernachte ich. Mein Zimmer ist zwar ohne Dusche und WC, aber es gefällt mir und das Essen ist auch in Ordnung. Von der Terrasse hat man einen wunderschönen Blick auf den See und die Burg. Es übernachtet hier auch eine Radfahrergruppe, die ich im Laufe des Tages mehrmals gesehen habe.
Montag, 04.08.2003
Das Frühstück wurde bei herrlichem Wetter auf der Terrasse serviert. Ein Service des Hauses: die Fahrräder standen schon draußen. Nach dem Frühstück ging es wieder gleich zur Sache: nach Grochwitz steil bergauf und über Dörflas (ein verwunschnes Dorf) steil bergab, Ziegenrück wurde ausgelassen wieder hoch nach Altenbeuten. Da war es Zeit für die Mittagspause mit einer leckeren Sülze und Röstkartoffeln in der „Krone“ (erste Kneipe links) wegen des Sonnenwetters wieder auf der Terrasse. Weiter rauf und runter bis zur Hohenwarte Talsperre. In Kaulsdorf habe ich ein Stück Kür eingelegt, weil ich unbedingt das Bürgerhaus sehen wollte, wo wir 1990 in der Wendezeit eine recht abenteuerliche Unterkunft hatten. Aber leider kam ich am Ruhetag, äußerlich verändert hatte sich wenig.
Bis Saalfeld zog es sich noch, der Ort ist sehr ansprechend, hell und bunt geworden. Ein Schmuckstück ist das Rathaus. Ich hätte in Saalfeld übernachten sollen, wollte aber unbedingt aus nostalgischen Gründen noch bis Bad Blankenburg, was ein Fehler war. Das Hotel war teuer, die Schweinshaxe matschig, das Bier pisswarm, das Zimmer klein und das Frühstücksbuffet eher bescheiden. Vorher hatte ich noch in der Harfe mit dem herzlich willkommen gefragt, war ich aber nicht, denn nur wenn ich länger geblieben wäre, hätte man mich gnädigerweise aufgenommen. Morgen fahre ich nach Hause. Werde über Rottenbach nach Stadtilm fahren und mich dort in den Zug setzen. Hoffentlich steht mein Auto nach unbeschädigt auf dem Wanderparkplatz in Hörschel.
Tagebuchaufzeichnungen
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