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Rheinhöhenweg Hunsrückseite  

Bacharach Burg Stahleck
Burg Stahleck Bacharach


Koblenz nach Bad Kreuznach- Jahresausklangswanderung vom Rhein zur Nahe

Freitag, 26.12.2008
Wir sind um 16:20 Uhr in Rhens eingetroffen, hatten ein Super-Wetter und eine schöne Tour. Kurz nach 12:00 Uhr waren wir nach einer störungsfreien Anfahrt bereits auf der Piste. Selbst Kurt traf auf die Minute pünktlich in Koblenz ein. Das ist an Weihnachten ja gar nicht so selbstverständlich. Es ging vom Wanderparkplatz (Rheinhöhenweg und Moselhöhenweg treffen sich hier) ziemlich steil hoch bis zum Rittersturz, von dem wir eine tolle Aussicht auf den Rhein und die Festung Ehrenbreitstein hatten.

Start Rheinhöhenweg KoblenzBlick vom Rittersturz Koblenz

Auf dem Kühkopf waren wir dann eher als gedacht. Selbst Kurt war mit hinaufgegangen, obwohl er ihn eigentlich umgehen wollte. Dann ging Odo bis zur Eisernen Hand vor, als wir ankamen, surrte der Glühwein bereits leise. Klaus und ich schauten noch kurz zu den Resten des römischen Hermes-Tempels, dann rief Odo schon, dass der Glühwein verglühe. Leider hatten wir das Gewürz vergessen, aber er schmeckte auch so vorzüglich. Zum Wein gab es das leckere Weihnachtsgebäck von Kurt, d.h. zu 40% von Kurt und zu 60% von Aldi. Außerdem bot Odo seine leckeren Frickadellen an.

Glühweinhütte Eiserne HandRömerspuren Eiserne Hand

Nach einem aussichtsreichen Weg mit Blicken auf die Marksburg auf der gegenüber liegenden Seite hatten wir einen schönen Abstieg nach Rhens (in der Abendsonne) am Rande der Weinfelder. Nachdem wir das Stadttor durchschritten und noch ein paar Aufnahmen von den historischen Fachwerkhäusern mit dem letzten Tageslicht gemacht hatten, fanden wir den "Roten Ochsen" sehr schnell.

Abstieg nach RhensRhens Rathaus

Wir mussten klingeln, weil das Hotel ja Ruhetag hatte. Der junge Wirt empfing uns in legerer "Jack-Wolfskin-Kleidung", bot uns aber nicht nur Wein im Aufenthaltsraum, sondern für den Abend auch eine Mahlzeit an. Als wir dann gegen 18:30 Uhr das Essen serviert bekamen, waren wir überrrascht, was die Familiencrew für uns gezaubert hatte: eine Riesenportion Wildragout mit Knödeln und Rotkohl nach altem Hausrezept. Weil das Essen so schmackhaft war, schafften wir fast alles.

speisen im Roten Ochsen Rhens Wildragout im Roten Ochsen Rhens

Da wir nach dem Essen noch etwas Bewegung brauchten, machten Klaus und ich noch einen kleinen Rundgang durch den weihnachtlich geschmückten und dezent beleuchteten Ort. Die Motive, die wir schossen, waren allesamt so stimmungsvoll, dass sie als Weihnachtsgrußkarten geeignet sind. Einen kurzen Abstecher machten wir noch in das Bistro "Streichholz", Klaus bekam von einer Dame am Tresen eine Zigarette geschenkt und aus dem Handy die Wetteraussichten für die nächsten 5 Tagen: es warten nur Sonnentage auf uns.

Abendstimmung RhensRhens Abenstimmung

Samstag, 27.12.2008
18:08 Uhr: Der heutige Tag war einfach super. Das Frühstück im "Roten Ochsen" war spitzenmäßig: Rauchfleisch, roher und gekochter Schinken, Salami, Käse, Marmelade, Ei, Brötchen und Brot. Wie am Abend servierte der Seniorchef Horst Kochhäuser. Auch der Junior Werner war anwesend und plauderte mit uns. Wir unterhielten uns mit ihm über den am Vortrag getrunkenen Wein: Er kam aus Rhens, doch es gibt keinen Vollerwerbsbetrieb mehr, der Polizist produziert ihn im Nebenerwerb. Wir betonten, dass wir sehr zufrieden mit dem vorzüglichen Tropfen (Kronen...) waren.

Gegen viertel vor neun verließen wir das gastliche Haus. Am Ortsrand klärte mich ein Einheimischer über unser nächstes Ziel auf. "Das Golfhotel auf den Jakobsberg und der Golfplatz gehört dem Dr. Riegel, dem Chef von Haribo. Dort übernachten viele Prominente, manche kommen mit dem Hubschrauber." Wir fanden den Ort oben eher uninteressant, gingen aber auch nicht ganz nah ran ans Hotel. Vielleicht wäre das Kloster sehenswert gewesen, aber die Kollegen rasten daran vorbei. Klaus suchte im Wald nach Römerspuren, die er aber nicht fand.

Weiter ging es mit einigen Schlenkern zum "Vierseenblick". die Aussicht war toll, man sah wirklich vier Teilstücke vom Rhein als "Seen". Die gleichnamige Gaststätte hatte geschlossen, aber 300 m weiter, das "Gedeonseck", das wir, was lag näher, in "Gedönseck" umtauften, öffnete eine Viertelstunde vor 12:00 Uhr, nachdem wir einige Male demonstrativ an die Klinke gefasst hatten. Wir fanden einen gemütlichen Platz im Kaminzimmer am warmen Feuer. Der Abstieg nach Boppard über die "Rippe" war recht alpin, es ging schön steil runter. Kurts Knie jubilierten.

Vierseenblick BoppardAbstieg boppard über Rippe

In Boppard an der Rheinpromenade wurden wir nach Reeperbahnmanier in ein Café geschleust. Der Eigentümer Baldeau pries seine selbstgebackenen Torten an, besonders bei Klaus konnte er damit sofort einen großen Überredungserfolg verbuchen. Odo und Kurt mussten sich überwinden, die beiden wollten eher in eine Weinstube gehen. Ich war für einen Kompromiss und trank zu meinem Kuchen ein Glas Wein. Der Kuchen erwies sich dann als ausgesprochen lecker. Der Besitzer gab uns noch Informationen zu dem historischen Haus, bei dem man vor einigen Jahren die historische Fassade wieder freiglegt hatte, verwies auch auf einen Text in englischer Sprache, verabschiedete sich dann aber, weil er mit seinem Bruder noch in der Backstube zu tun hatte.

Cafè Baldeau Boppard

Der weitere Weg bis Bad Salzig zog sich noch. Am Ende von Boppard ging es noch einmal recht hart hoch bis zu einer Hütte. Odo war wieder vorgegangen und hatte einen Glühwein vorbereitet. Wir gingen weiter auf dem R-Weg und wechselten dann später auf den Rheinburgenweg. Gegen halb fünf kamen wir in Bad Salzig an, alles sah recht geschlossen aus. Nach Empfehlung einer Einheimischen gingen wir zum Hotel "Perle am Rhein", und das war wirklich ein Glücksgriff. Zunächst einmal war es das einzige Hotel, das im Ort überhaupt geöffnet hatte. Wir wurden vom Wirt ausgesprochen gastfreundlich aufgenommen, und als letzte Wanderer des Rheinburgenweges im alten Jahr bekamen wir unsere Doppelzimmer auch noch zum Sonderpreis. Wir freuten uns sehr darüber und versprachen ihm als Ausgleich auch einen guten Verzehr. Ein Versprechen, das wir ohne große Probleme einlösten. Zum Abendessen konnten wir diesmal auf der Karte auswählen, ich entschied mich für den Hirschgulasch und hatte damit wirklich keine schlechte Wahl getroffen. Dass es am Abend im Restaurant trotz der ruhigen Jahreszeit recht voll war, zeigte, dass auch andere Leute die gute Küche und die gepflegten Getränke zu fairen Preisen zu schätzen wussten. Auch das Frühstück am nächsten Morgen war in Ordnung, es gab ein zusätzliches Müsli-Buffet, wir entschieden uns aber mehr für die deftigen Sachen.

Oberhalb von Bad SalzigBirg Liebenstein feindliche Brüder

Sonntag, 28.12. 2008
Von Bad Salzig ging es zunächst steil hoch nach Weiler. Wir hatten das Gefühl, dass Odo die steilste Variante ausgesucht hatte. Auch nach Weiler stieg der Weg dann weiter an, dann ging es ebenso steil hinab ins Ebersbachtal. Beim dann folgenden Einstieg zum Anstieg streikte Kurt zwar nicht, grummelte aber merklich, sodass wir uns entschieden, den Rheinburgenweg zu verlassen, um wieder auf den guten alten Rheinhöhenweg zu kommen, dessen Steigungen uns moderater erschienen. Odo, der schon fast oben war, wurde per Anruf zurückgepfiffen, wir gingen dann auf angenehmem Weg am Bach entlang bis nach Rheinbay. Dort mussten wir allerdings auf die Asphalt-Straße, die auch noch ganz schön anstieg.

Aufstieg von Bad SalzigKarbach

Der Ort Karbach lag auf dem höchsten Punkt, und wir hatten schon fast den Level der Fleckertshöhe, die wir ja durch unsere Streckenwahl umgehen wollten. In Karbach trafen wir dann wieder auf den Rheinhöhenweg. Auf der Höhe war es jedoch kalt und zugig, und eine Gaststätte gab es schon seit vielen Jahren nicht mehr. Auf der Bank an der Kirche hielten wir es keine drei Minuten aus. Unsere Glühweinpause machten wir dann auf einem sonnigen Plätzchen vor einer Jagdhütte, wo wir die letzten Plätzchen von Kurt verspeisten.

Im Gründelbachtal teilen sich unsere Wege. Odo und Klaus wollten unbedingt noch wieder hoch, um über den Spitzenstein nach Oberwesel zu kommen, Kurt und ich entschieden und für den RV-Weg nach St. Goar, weil wir nicht in die Dunkelheit kommen wollten, aber vor allem, weil in 2 km Entfernung am Gründelbach ein Gaststätte eingezeichnet war. Leider ging der RV-Weg aber fast ausschließlich an der Straße entlang, und die Gaststätte hätten wir kaufen können, aber nicht bei ihr einkehren. Auch die weiteren Gaststätten im Tal waren geschlossen. Obwohl in St. Goar ein ziemlicher Rummel wegen vieler Bustouristen herrschte, waren auch hier nur wenige Gaststätten geöffnet. Die Geöffneten gefielen uns nicht. Wir fuhren um 16:21 nach Bacharach, unserem heutigen Tagesziel, stellten unser Gepäck schnell in der Unterkunft Café Dettmar ab und gingen zum "Grünen Baum", weil das Dettmarsche Café ebenfalls geschlossen war.

Die alte Weinstube war mal wieder etwas nach Kurt's Geschmack, mir schmeckte die Nr. 3 der Karte, der halbtrockene Riesling, ausgezeichnet. Da wir außer den Plätzchen noch nichts gegessen hatten, bestellte Kurt einen angemachten Käse mit Pellkartoffeln, die aber Salzkartoffeln waren. Meinen Schwartemagen bezeichnet man bei uns eher als Kochwurst. War aber alles lecker und nicht überbezahlt. Klaus und Odo trafen um 17:40 Uhr ein. Gerade vor dem Dunkelwerden hatten sie Oberwesel erreicht. Am Bahnhof waren sie zwei Minuten vor Abfahrt des Zuges. Jetzt hatten sie Durst. "Haben Sie ein Bier?" Frau Bastian, die Inhaberin: "Nein, wir sind eine Weinstube." Klaus war der Durst gleich vergangen, Odo leerte eine große Flasche Mineralwasser fast in einem Zug.

BacharachIm grünen Baun Bacharach

Nach dem Frischmachen gingen wir zum Abendessen in die "Kurpfälzische Münze", ein Lokal, das ich seit vielen Jahren kenne. Trotz Weinstube gab es dort auch Bier. Veltins vom Fass und Hefeweizen. Klaus aß einen Pfälzer Saumagen mit rheinischem Sauerkraut, der mit über 11.-€ etwas teuer war. Odo hatte Glück. Da das Rumpsteak ausgegangen war, bekam er Filet zum Preis eines normalen Steaks. Da ich ja noch vom Grünen Baum gut gesättigt war, begnügte ich mich mit einer hervorragenden Gulaschsuppe.

In der "Münze" gibt es keine Live-Musik mehr. Die Fotos an der Wand zeugen von Zeiten, die vergangen sind. Der alte Organist ist gestorben, der neue holte alles aus dem Computer. "Damit hätte ich die Atmosphäre meines Speiselokals verdorben", so der Wirt. Damit ist nach 52 Jahren eine Ära zu Ende gegangen.

Danach gingen wir wieder in den Grünen Baum, weil der Wein dort ja hervorragend zu annehmbaren Preisen war. Frau Bastian taute zusehends auf und wurde immer freundlicher. Interessant war auch das Gespräch mit dem Eisenbahnfan, einem Innungsobermeister in Rente. Er besitzt einen Dampflokführerschein und nimmt an vielen Fahrten mit historischen Bahnen teil. Auf dem Heimweg zeigte er uns noch seinen alten VW-Kübelwagen und bot uns an, uns am nächsten Morgen auf die Höhe zu fahren, falls wir nicht laufen wollten.

Montag, 29.12.2008
Kurt hatte sich entschlossen, den Kübelwagenservice vom Innungsobermeister Manfred Lellek in Anspruch zu nehmen. Natürlich war er viel zu früh oben am Parkplatz, während wir uns gerade mal von der Burg Stahleck aufwärts quälten. Wir hatten uns auch Zeit gelassen, weil es unterhalb der Burg und auch vom Burghof immer phantastische Ausblicke gab. Vor allem die Aussichten im goldenen Gegenlicht waren ein Erlebnis. Ich konnte Odo mit Heiligenschein fotografieren.

Rhein bei Bacharach im GegenlichtOdo mit Heiligenschein

Endlos zog sich die weitgehend asphaltierte, schnurgerade Römerstraße über die freie Pläne. An der Hochspannungsleitung rief Kurt an, er hatte inzwischen (12:00 Uhr) die Lauschhütte erreicht, leider Ruhetag. Da es ihm kalt wurde, ging er weiter in Richtung Jägerhaus. Als wir an der Lauschhütte ankamen, hatten wir mehr Glück als er. Odo schaute mit einem Dackelblick die junge Dame an, und schon bekamen wir drei Flaschen Tannenzäpfle der Rothaus Brauerei aus dem Schwarzwald. Wir mussten zwar draußen auf der Terrasse Paltz nehmen, aber es war recht warm im Sonnenschein.

Klaus wollte auf den Turm des Salzkopfes, gab es dann aber doch auf, weil die Treppen so blöd angelegt und außerdem glatt waren. Über schöne Wald- und Forstwege erreichten wir gegen halb vier das Forsthaus Jägerhaus. Kurt hatte gerade den zweiten Wein ausgetrunken und trank aus Solidarität noch einen mit uns. Die Bedienung war ziemlich geschafft, aber immer noch sehr freundlich. "Heute war sehr viel los,, aber, man glaubt es nicht, gestern war es noch viel schlimmer." Dann stellte sie uns noch ihre ebenso nette Schwester vor. Der Laden war immer noch gerammelt voll. Gut, dass Kurt einen Tisch belegt hatte, an dem wir drei auch noch Platz fanden.

Römerstraß hinter BacharachOdo bei Glühweinzubereitung

Gegen halb fünf gingen wir weiter in Richtung "Gerhardshof-Haus Waldfrieden". Der Forstweg war breit und gut begehbar. Wir brauchten keine halbe Stunde. Der Wirt nahm uns trotz Ruhetag auf. Wir hatten die Übernachtung allerdings auch vorher telefonisch klargemacht. Dabei hatte man uns auch auf Wasserprobleme aufmerksam gemacht. Odo hatte nur gemeint: "Wasser trinken wir sowieso nicht." Und mit dem Duschen hielten wir uns dann auch zurück. Als Essen servierte der Wirt uns Bratwurst mit Bratkartoffeln, davon waren wir natürlich längst nicht satt. Klaus erkannte als erster die Notlage und verhandelte nach. Wir orderten dann noch die Hausplatte mit diversen Hausmacher Würsten incl. Wildschweinsülze. Zum Schluss waren wir richtig gut gesättigt. Um halb zehn waren wir im Bett, nachdem wir vorher im Autenthaltsraum für Hausgäste noch auf Kosten und das Wohl von Peter Zimmer einen Wein getrunken hatten. Ich erzählte meinen Wanderkollegen, dass Peter aus gesundheitlichen Gründen jetzt nicht mehr mitwandern wird. Seine Wandersachen hatte er zu Weihnachten vor seinen Enkeln zur freien Auswahl ausgebreitet, die hatten sich als erstes auf den Flachmann gestürzt.

Forsthaus JägerhausWirt vom Gerhardshof

Dienstag, 30.12.2008
Das Frühstück im Gerhardhof war super, wir haben bei weitem nicht alles geschafft. Danach Abschiedfotos, denn Klaus und Odo gingen in Richtung Bingen Hbf, Kurt und ich nach Stromberg. Vor allem die gleichen Lidl- Rucksäcke von Klaus und Odo mussten noch im Bild festgehalten werden.

Sonnenaufgang am GerhardshofZwei gleiche Säcke

Besonders aufregend war die Strecke durch den nun beginnenden Soonwald nicht, vor allem die langen, geraden Forstwege waren recht eintönig. In Stromberg war dann wirklich der Hund verfroren. Zum Glück fanden wir ein Bistro am Platz, das geöffnet hatte. Von dort konnten wir auch die Unterkunft für den Abend regeln, der ausländische Wirt stellte uns ein Telefonbuch zur Verfügung. Das Gasthaus "Zum Soonwald" in Spabrücken, das Gert Trego in seinem Führer vom E8 noch als Unterkunftsmöglichkeit angibt, hat keine Zimmer mehr. Zum Glück klappte es aber in der "Goldenen Sonne". "Aber nur für eine Nacht", betonte der Wirt. Länger wollten wir ja sowieso nicht bleiben.

vor_spabrueckenGoldene Sonne Spabrücken

Vor Freude eine Unterkunft bekommen zu haben, hatte wir gar nicht nach dem Preis gefragt. Wir zahlten 37,50 € pro Person incl. Frühstück, die teuerste Unterkunft dieser Tour. Aber die Zimmer waren neu und geschmackvoll eingerichtet, wenn auch noch ein paar Kleinigkeiten fehlten. Das Essen glich alles wieder aus: Ich wollte wegen meines großen Hungers einen gebackenen Camenbert als Vorspeise und als Hauptgericht ein Zwiebelschnitzel essen. "Ich verkaufe Ihnen beides gern", meinte der Wirt, der von seinen Gästen Ralf genant wurde, "aber das schaffen Sie nicht." Ich verzichtete auf den Camenbert und schaffte das Schnitzel trotzdem nicht. Ich bekam einen Behälter zum Einpacken, konnte zu meinem Drittel Schnitzel noch das halbe Sahneschnitzel von Kurts "kleiner" Seniorenportion packen.

Mittwoch, 31.12.2008
Frühstück gab's erst um halb neun. Die junge Dame war zum ersten Mal da und hatte Probleme beim Eier kochen, denn es waren zwei kaputt gegangen. Wir bekamen als Ersatz Spiegeleier und waren damit auch zufrieden. Als wir rauskamen, merkten wir, dass nach fünf phantastischen Sonnentagen das Wetter wohl schlechter werden würde. Es zeigten sich die ersten Wolkenschleier. Kurt hatte Schmerzen im Bein, obwohl er eine Schmerztablette genommen hatten. Wir entschieden uns, den E8 zu verlassen und ab Dalberg den Radweg bis Roxheim zu nehmen. Das war zwar langweiliger, aber besser für Kurt. Diesmal war noch mehr als tote Hose, selbst die Pizzeria in Roxheim, die angeblich immer geöffent hat, war zu. Ebenso war es in Rüdeshein/Nahe. Bis 13:00 Uhr hatten wir trotz des Pflastertretens kein einziges Mal gesessen. Eine Unterkunft für den Abend hatten wir auch nicht. Wir nahmen den Bus nach Bad Kreuznach. In Kurt reifte langsam der Entschluss, nach Hause zu fahren. Der einsetzende Regen tat sein übriges dazu. Wir hatte eine gemütliche Einkehr in einer etwas kaschemmenmäßig wirkenden Gaststätte am Bahnhof, dann brachte ich Kurt zum Zug.

Ich wollte eigentliche noch bis Sobernheim fahren, mir dort ein Zimmer suchen und dann noch zwei Tage auf dem Nahehöhenweg weiterwandern. Aber als ich dann allein am Bahnhof in Bad Kreuznach war, als der Regen immer stärker wurde und der Boden durch die gefrierende Nässe immer glatter, hatte ich plötzlich keine Lust mehr. Ich setzte mich einige Zeit nach Kurt in den Zug und war so noch pünktlich zum Jahrewechsel zu Hause...

Starkes Team auf dem Rheinhöhenweg

Tagebuchaufzeichnungen, überarbeitet


Wegmarkierung: Großes R des Rheinhöhenweges; rotes, geschwungenes R für den Rheinburgenweg;
ab und zu Hinweise auf den E8, manchmal mit Andreaskreuz; im Soonwald N für Nahehöhenweg, aber auch recht lückenhaft


Länge dieses Teilabschnittes: 90 Km Wandertage: 5 bis 6
Führer: Gert Trego: Europäischer Fernwanderweg 8, vergriffen und veraltet
Karten:
Topografische Karten 1:50.000 des Landesvermessungsamts Rheinland Pfalz

Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten:
Hotel Roter Ochse, Hochstr. 27, 56321 Rhens; Tel. 0262802221; info@roter-ochse.net; www.roter-ochse.net
Gedeonseck, beim Vierseenblick Boppard, Telefon: 06742-2675, www.gedeonseck-boppard.de
(Einkehr)
Café Baldeau, Rheinallee 38, 56154 Boppard , Tel. 06742 2570; (Einkehr)
Perle am Rhein, Rheinbabenallee 15, 56154 Bad Salzig, Tel. 067426224, info@perle-am-rhein.com; www.perle-am-rhein.com
Hotel Pension Haus Dettmar, Oberstraße 8, Ecke Spurgasse; 55422 Bacharach, Tel. 067432661; pensionDettmar@t-online.de, www.bacharach-rhein.de
"Grüner Baum" Oberstr. 63 55422 Bacharach Tel.: 06743/1208 (Einkehr)
Kurpfälzische Münze, Oberstraße 72, 554222 Bacharach; Tel. 0667431375; www.restaurant-bacharach.de/muenze/gastronomie-guide (Einkehr)
Forsthaus Jägerhaus, 55413 Weiler/Binger Wald; info@forsthaus-jägerhaus.de (Einkehr)
Haus Waldfrieden / Gerhardshof; 55413 Trechtingshausen; Tel. 0672132219; www.gerhardshoefe.de
Landgasthaus Zur Goldenen Sonne; Hauptstr. 26, 55595 Spabrücken 06706960543